al frente de mia cabana em punta del diablo

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Da ich in Südamerika so viele Hippies gesehen hatte, wie nie zuvor in meinem Leben (was ist ein Hippie?) und sie als Thema in etwa jeder zweiten Unterhaltung auftauchten (wobei es die „echten“ Hippies gab und die Hippie Chics, bei denen es sich um junge Menschen aus der Mittelklasse handelt, die in Büros vom anderen Leben träumen und in ihrem Urlaub an „Hippieorte“ fahren, wo sie dann komfortable Einfachheit genießen), wollte ich gerne herausfinden, was das Hippieleben, das moderne so ausmacht. Weil ich eh den Sommer am Strand verbringen wollte, weil Montevideo heiß und ausgestorben sein sollte, hatte ich beschlossen mir vor Ort einen Job zu suchen. Was ich dann doch nicht tat, da mir einfiel, was für eine großartige Bäckerin ich ja bin und ich es mir romantischer und hippiemäßiger, klar, vorstellte, am Strand Kuchen & Kekse zu verkaufen, anstatt im Hostel oder so zu arbeiten. Die Uruguayer und Brasilianer, die in Valizas und Punta del Diablo ihren Urlaub verbrachten, waren leider nicht so sehr interessiert an meinen Cookies (bis sie sie probiert hatten und dann wollten sie jeden Tag welche haben) weshalb ich begann Galletas Locas zu produzieren, mit deren Hilfe man leicht high werden konnte. Außerdem begann ich mein Zitronentarte an ein italienisches Restaurant zu verkaufen und wenn er mal wieder zerbrach, der mangelhaften Ausstattung der Campingküche wegen, in der ich meinen eigenen Ofen besaß, brachte ich ihn mit an den Strand, wo er am Ende heißbegehrt war. Ich konnte jeden Tag die Cabana bezahlen, die ich mir mit einem Artesano (Armbänderknüpfer und Schmuckhersteller) aus Argentinien teilte, das Essen, die Zigaretten, das Bier. Der Campingplatz mit seinen vier Cabanas wurde nur von Artesanos aus Uruguay, Argentinien und Venezuela bewohnt. Gemeinsames Kochen und gemeinsames Trinken sorgten für ein familiäres Gefühl. Einige der Artesanos waren nur einige Monate pro Jahr unterwegs, andere schienen für immer zu reisen. Mein Hippiesommer war wie ein seltsam-schöner Traum, aus dem ich manchmal kurz beim Strandverkauf erwachte und mich fragte, wie ich hier noch mal gelandet war, wo ich doch nichts schlimmer finde als Verkaufen. Am Ende aber blieb ich vor allem mit dem Gefühl zurück, dass ich dazu imstande sein würde, wie auch immer, zu überleben. Und das auf eine glückliche Weise.